Reduzierung der Brustgröße bei Männern
Der Terminus Gynäkomastie stammt aus dem Griechischen: gyne – Frau und mastos –Brust, also Frauenbrust. Sie tritt bei Jungen in der Pubertätszeit und bei älteren Männern auf. Es handelt sich dabei um eine pathologische ein- oder beidseitige übermäßig große männliche Brustdrüse. Übergewicht kann die Ursache in jedem Alter sein. Gynäkomastie kann auch viele genetische Krankheiten, wie Klinefelter-Syndrom, den Hypergonadismus (Mangel an männlichen Hormonen), endokrinologische Krankheiten oder Leberzirrhose begleiten. Hyperplasie beruht auf mäßiger Proliferation des Lymphbrustausführungsgangs der Brustdrüse und übermäßigem Wachstum des fibrösen Gewebes. Es wird behauptet, dass im Blut kreisende Östrogene und östrogenähnliche Substanzen den stimulierenden Faktor für diese Prozesse bilden.
Der Eingriff der Brustgrößenreduzierung ist behilflich für Männer, bei denen die übermäßige Brust ein kosmetisches Problem ist.
Während des Eingriffs wird der Überschuss an Fett- und Drüsengewebe entfernt, in manchen Fällen ist der Eingriff mit dem Ausschneiden des Hautüberschusses verbunden. Dank dessen ist die Brust wieder straff und schön geformt.
Wenn Sie an Gynäkomastie leiden, finden sie hier Informationen, die Ihnen helfen, das Problem besser zu verstehen. Da Gynäkomastiebehandlung von vielen individuellen Faktoren abhängig ist, sollten Sie Detailfragen mit unseren Chirurgen besprechen.
Indikationen und Kontraindikationen
Der Eingriff kann bei gesunden, emotional stabilen Männern in jedem Alter durchgeführt werden. Am besten sind Männer mit straffer, elastischer Brusthaut geeignet.
Männer mit großem Übergewicht können sich der Brustgrößenreduzierung erst nach einer Behandlung des Übergewichts unterziehen. Übermäßiger Alkoholkonsum oder Einnahme von Anabolika ist eine weitere Gegenindikation für diesen Eingriff. Anabolika sind einer der Gründe für Gynäkomastie. In diesen Fällen wird der Verzicht auf Alkohol bzw. Anabolika empfohlen, wodurch sich die Brustgröße meistens von alleine reduziert.
Komplikationen
Wenn der Eingriff von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird, kommt es sehr selten zu Komplikationen. Es können: Infektionen, Hautbeschädigung, Unebenheiten oder Blutungen auftreten. Bei einer wesentlichen Brustasymmetrie kann ein zweiter Korrektureingriff erforderlich sein. Relativ oft kommt eine vorübergehende Unterempfindlichkeit der Brustwarze vor. Diese vergeht aber meistens innerhalb von einem Jahr.
Vorbesprechung
Während der Vorbesprechung wird Sie unser Chirurg eingehend interviewen und untersuchen. Dies hilft, den Grund der Gynäkomastie in Ihrem Fall festzustellen. In manchen Fällen wird Sie der Chirurg bitten, bestimmte Untersuchungen bei entsprechenden Spezialisten durchführen zu lassen. Es können z.B. Ultraschalluntersuchungen oder eine Mammographie sein, um einen Brustkrebs auszuschließen. Die Voruntersuchungen helfen auch die Zusammensetzung des Brustdrüsengewebes festzustellen. Sie geben die Auskunft, ob in Ihrem Fall das Fett- oder das Drüsengewebe überwiegt und welche Operationstechnik am besten geeignet ist. Unser Chirurg wird Ihnen genaue Anweisungen geben, wie Sie sich auf die OP vorbereiten können, ob Sie essen, trinken, Medikamente oder Vitamine einnehmen dürfen. Raucher sollten eine bis zwei Wochen vor der OP auf Zigaretten ganz verzichten. Rauchen schwächt den Mikroblutkreislauf und stört den Heilungsprozess.
Operation
Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert ca. 1,5 Stunden. Nach der OP bleiben Sie einen Tag in der Klinik.
Die Brustdrüse setzt sich bei der Gynäkomastie aus einer Drüsen- und einer Fettkomponente zusammen. Das chirurgische Verfahren hängt davon ab, welche Komponente überwiegt. Bei übermäßigem Fettgewebe wird dieses abgesaugt. Falls aber das Drüsengewebe überwiegen sollte, muss die ganze Drüse entfernt werden. In diesem Fall bringt die Liposuction allein keine Resultate.
Heutzutage wird bei der chirurgischen Behandlung von Gynäkomastie zuerst das Fett abgesaugt, die Kanüle wird meistens durch die Brustumschlagfalte eingeführt. Falls aber nach der abgeschlossenen Liposuction vergrößertes Drüsengewebe spürbar ist, wird die Behandlung fortgesetzt, und das Drüsengewebe ausgeschnitten. Der Schnitt wird in der Brustumschlagfalte, an der Achsenhölle oder am Rande des Warzenhofes geführt und die vergrößerte Drüse entfernt. Bei großer hängender Brust wird die überschüssige Haut ausgeschnitten und der Warzenhof nach oben versetzt. Dieses wird selten durchgeführt, da sich die Haut nach der Liposuction in den meisten Fällen von selbst wieder glatt und straff anlegt.
Durch Saugdräne wird die Gewebeflüssigkeit ausgeführt. Nach der Schließung der Wunde wird ein Kompressionsverband angelegt.
Nach jedem Eingriff wird das Gewebe histopathologisch untersucht, um Krebs auszuschließen.
Rekonvaleszenzzeit
Unabhängig von dem Operationsverfahren, Entfernung der Drüse oder Fettabsaugung, können in den ersten Tagen nach dem Eingriff einige Beschwerden auftreten. Um Schmerzen zu lindern, werden Ihnen Schmerztabletten verschrieben.
Einige Zeit lang bleibt die operierte Stelle geschwollen. Um die Schwellung zu minimalisieren, empfehlen wir eine Kompressionsweste, die ca. 4 Wochen lang getragen werden soll. Schwellungen, die unmittelbar nach dem Eingriff auftreten, verschwinden meistens nach 12 Wochen.
Es ist wichtig, dass man so schnell wie möglich gewöhnliche Tätigkeiten wieder aufnimmt. Arbeiten kann man wieder nach ca. 1 – 2 Tagen. Hautnähte werden nach etwa 7 Tagen entfernt.
In den ersten 4 Wochen nach der Operation soll man auf Sport und Krafttraining verzichten. Auch sexuelle Enthaltsamkeit wird in den ersten 2 Wochen empfohlen.
6 Monate lang soll die Narbe vor Sonnenlicht geschützt werden. Sonnenstrahlen können dauerhafte Hautverfärbungen der Narbe verursachen. Falls es nicht möglich sein sollte, verwenden Sie Sonnencreme mit UV-Schutz.
Die chirurgische Behandlung der Gynäkomastie verbessert den Zustand und Form Ihrer Brust, kann aber andererseits keine Wunder bewirken. Überlegen Sie genau vor der Operation, was Sie erwarten und sprechen Sie darüber mit unserem Chirurgen.
Die meisten Patienten sind mit den Operationsergebnissen sehr zufrieden.